Martin Gassner-Herz

Besuch zu den umstrittenen Gentechnikregelungen in Kehl

Der örtliche FDP-Bundestagsabgeordnete Martin Gassner-Herz sowie der agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Georg Heitlinger, der Kreisvorsitzende der FDP-Ortenau Johannes Baier sowie der Landwirt und Kehler FDP-Stadtrat Horst Körkel waren vorvergangene Woche zu Gast beim Raiffeisen-Kraftfutterwerk in Kehl zu Gast. Empfangen wurden sie von Geschäftsführer Bernhard Stoll.

„Unser Kraftfutterwerk produziert seit 1999 Gentechnikfrei und seit 2010 ökologisches Mischfutter nach verschiedenen Standards wie Bioland, Naturland, Demeter und EU-Bio. Damit haben wir uns ein Alleinstellungsmerkmal im Markt erarbeitet und konnten unsere Absatzzahlen deutlich steigern“, betonte Stoll, der zunächst das Unternehmen, das Produktsortiment und die strategische Ausrichtung vorstellte.

Martin Gassner-Herz zeigte sich als Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentariergruppe im Bundestag besonders interessiert für den Standort des Werks: „Durch den Standort am Kehler Hafen befindet sich das Werk nur wenige Meter über den Rhein von der französischen Uferseite. Die Nähe zu landwirtschaftlichen Unternehmen aus dem Elsass ist daher günstig für die Zusammenarbeit. Für mich ist das auch ein Zeichen der deutsch-französischen und europäischen Freundschaft und betont den vorteilhaften Standort des Kehler Hafens.“

Der Geschäftsführer Bernhard Stoll, der sich auch seit 2017 als ehrenamtliches Vorstandsmitglied im Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) engagiert,  kam dann auf sein aktuelles politisches Thema zu sprechen. Man befürchte mit dem neuen Vorschlag der EU-Kommission zur Lockerung der Gentechnikregeln Wettbewerbsnachteile. Die EU-Kommission möchte die Regeln zur Zulassung derartig veränderter Lebensmittel vereinfachen und nicht mehr kennzeichnen.

Heitlinger betonte, man dürfe sich modernen Züchtungsmethoden nicht von Grund auf verschließen: „In der Medizin ist der Einsatz von Gentechnik längst angekommen. Gerade der Durchbruch beim Corona-Impfstoff hat doch gezeigt, wie wichtig die Gentechnik-Forschung ist. Dieses Vertrauen müssen wir auch für neue genomische Verfahren in der Pflanzenzüchtung aufbringen. Sie können ein wichtiger Baustein sein, um Pflanzenschutzmittel zu reduzieren, ohne Ertrags- und Qualitätseinbußen zu haben.“